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07.01.2024 - Gemeindeverband, Fraktion, Rehlingen

Rückblick Neujahrsempfang der SPD in Rehlingen-Siersburg – Bürgerpreis an die CAJ Siersburg

Bürgerpreis 2024 der SPD-Gemeinderatsfraktion Rehlingen-Siersburg an die CAJ Siersburg

Gastgeber des diesjährigen Neujahrsempfanges der SPD-Gemeinderatsfraktion und des SPD-Ge­meindeverbandes Rehlingen-Siersburg war der SPD-Ortsverein Rehlingen.

Als Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes und des SPD-Ortsvereins Rehlingen konnte Maik Licher im Kultur- und Sporthalle in Rehlingen viele Gäste aus Sport, Kultur, Politik und Gesellschaft unter den vielen Gästen begrüßen. In seinen Ausführungen zur Gemeindepolitik ging danach der Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeinderat, Dr. Michael Altmayer auf zurückliegende Projekte des vergangenen Jahres und auf aktuelle Themen in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg ein.

Daneben hob er das große ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg be­sonders hervor und stellte dieses verbunden mit einem großen Dank in den Mittelpunkt seiner Aus­führungen.

„Sie alle tun das, was sie für notwendig halten und was ihnen möglich ist, und bringen damit Rehlingen-Siersburg weiter. Sie tragen zur Lebensqualität in unserer Gemeinde bei und legen den Grundstein, damit Rehlingen-Siersburg auch eine Zukunft hat; sie geben Hoffnung, dass wir mit vereinten Kräften auch an das Unmögliche herankommen.“, lobte Dr. Altmayer.

Anschließend folgten Ausführungen zur Gemeinde-, Landes- und Bundespolitik durch den Land­tagsabgeordneten und Minister für Inneres, Bauen und Sport Reinhold Jost.

Im Mittelpunkt des Neujahrsempfanges steht schon traditionell die Verleihung des Bürgerpreises. Seit dem Jahre 1989 verleiht die SPD-Gemeinderatsfraktion im Rahmen ihres jeweiligen Neujahrs­empfanges einen Bürgerpreis. Damit werden Einsatz und herausragende Leistungen Einzelner, von Vereinen oder Organisationen in gesellschaftlichen, karitativen, kulturellen, sportlichen oder politi­schen Bereichen der Gemeinde ausgezeichnet.

Kaum enden wollender Applaus beim diesjährigen Neujahrsempfang der SPD-Rehlingen-Siersburg. Allergrößte Zustimmung fand die Entscheidung der Sozialdemokraten in der Niedtalgemeinde, der CAJ Siersburg den „Bürgerpreis“ des Jahres 2024 zu verleihen.

Der Bürgermeister der Gemeinde, Joshua Pawlak ging in seiner Laudatio auf die Vereinsgeschichte des Preisträgers ein.

Kardinal Joseph Cardijn gründete die Organisation der Christlichen Arbeiterjugend 1925 in Brüssel. In Deutschland wurde der Verband 1947 in Ludwigshafen gegründet. Das Ziel des Kardinals war es damals, jungen Arbeiterinnen und Arbeitern ihre Würde bewusst zu machen und sie durch Aktionen und Seminare zu bilden. Sie sollten so ihre Verantwortung für sich und die Gesellschaft wahrnehmen können.

Dennoch bietet die in der katholischen Kirche beheimatete Organisation allen Jugendlichen, ohne Unterscheidung von Glauben und Religion die Möglichkeit, ihren Glauben und ihre Überzeugungen zu entdecken, zu vertiefen und zu teilen. Sie ist eine offene Gemeinschaft, die alle Arbeiterjugendlichen aufnimmt, die sich für ihre Zukunft interessieren und sich für deren Gestaltung gemeinsam mit anderen Jugendlichen in der ganzen Welt, engagieren.

Sie bestand vornehmlich aus jungen Arbeiterinnen und Arbeitern, also Jugendlichen, die der Klasse der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Unterdrückten und Ausgegrenzten angehören.

In vielen Nationalbewegungen übernimmt sie gewerkschaftsähnliche Aufgaben und kämpft um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, so laut Pawlak in der Internationalen Grundsatzerklärung der Organisation aus dem Jahre 1995 nachzulesen.

Durch die Veränderungen des Arbeiterbegriffes und der gesellschaftlichen Realitäten, arbeitet sie heute allgemeiner gegen prekäre Lebens- und Arbeitsrealitäten und nimmt dabei zum Beispiel die Situation von jungen Flüchtlingen oder Studentinnen und Studenten in den Blick.

Ein weiteres Wesensmerkmal der Bewegung ist, dass unabhängig vom Beruf der Eltern, von Schulbildung oder Aussehen jede und jeder wichtig und willkommen ist. Da die Jugendlichen ihre Situation, ihre Sorgen und ihre Wünsche am besten kennen, werden sie dazu angehalten, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich für eine Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse einzusetzen. Das Engagement der Jugendlichen ist somit eine wichtige Voraussetzung für die inhaltliche Ausrichtung des Verbandes.

Die CAJ in Siersburg wurde 1964, also vor 60 Jahren gegründet.

Zu Anfang wurden in Siersburg eigene Jugendmessen mitgestaltet, man führte Hilfsaktionen für die Christen in Bolivien durch, organisierte Kleidersammlungen und auch jährliche Nikolausaktionen, was nach anfänglicher Skepsis schlussendlich zu großer Akzeptanz in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg beitrug.

Immer wieder engagierten sich die Mitglieder dieser Organisation in Siersburg mit ausgefallenen und aufwendigen Aktionen unter anderem gegen Ausländerfeindlichkeit und gegen Rechtsextremismus.

In Gruppenstunden wurden Themen wie Jugendarbeitsschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit besprochen. Das Prinzip, dass man die so genannten „Jung-Gruppen“ in Eigenverantwortung wachsen lässt und diese später mit den älteren Gruppen verschmelzen, hat das Überleben in Siersburg garantiert. Dieses Prinzip wurde bis heute erfolgreich weitergeführt. Mittlerweile ist von allen Gruppierungen im Saarland die in Siersburg die einzig Überlebende!

„Die Jugend von heute ist natürlich eine andere als die in den Gründungszeiten der 1960er Jahre. Die heutigen Jugendlichen sehen sich vor dem Hintergrund einer veränderten Lebenswirklichkeit mit völlig anderen Entwicklungen, Problemen und Gedanken konfrontiert. Doch was geblieben ist, sind die ursprünglichen Werte des Vereins, die sich als zeitlos erwiesen haben und sich immer noch in vielen Dingen zeigen“, so Pawlak in seiner Laudatio. Was die heutige Generation mit den früheren Generationen gemein hat, ist das bereits Prinzip „SEHEN, URTEILEN, HANDELN“, welches auf die Lehre Kardinal Joseph Cardijns zurückgeht, dem Gründer der Organisation.

Seiner Meinung nach soll „Das Sehen“ die Menschen dazu anregen, sich der konkreten Situation ihres Lebens bewusst zu werden und diese wahrzunehmen.

„Das Urteilen“ beinhaltet, das „Gesehene“ tiefer zu erfassen und sich mit Hilfe anderer Menschen und der heiligen Schrift ein Urteil über die Situation zu bilden.

„Das Handeln“ ist dann schließlich die Konsequenz aus dem Sehen und Urteilen. Durch das Handeln kann man die Welt mitgestalten und aktiv werden.

Aber auch soziale Verantwortung wahrnehmen, die Diskussion über gesellschaftliche Themen anstoßen, Toleranz, Solidarität, Gerechtigkeit und Akzeptanz leben sowie vieles mehr, waren und sind immer wiederkehrende Prinzipien des Vereins.

Eine kleine Vereinsfeier auf der Siersburg ließ die Idee entstehen, mit einem Burgfest für die Organisation zu werben.

Eine beispiellose Entwicklung: 1967 verzeichnete das Fest ungefähr 140 Besucher, ein Jahr später bereits über 1.000 und 1969 kamen schon über 3000 junge Menschen zum Burgfest. Und das bis heute. Das Burgfest wurde zu einer Marke und zieht Jahr für Jahr Tausende von Besuchern sowohl aus dem gesamten Saarland als auch überregional aus Luxemburg, Frankreich und dem gesamten südwestdeutschen Raum nach Siersburg. Das Fest wird komplett organisiert und durchgeführt von ehrenamtlichen Helfern des Vereins. Mit dem Erlös werden soziale Institutionen sowie die Vereinsarbeit unterstützt.

Doch damit nicht genug! Die CAJ hat es sogar in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Der Verein erzielte im Juli 2010 einen doppelten Weltrekord auf der Siersburg. Ein Riesenschwenker, 15 Meter lang und 2 Meter breit, entworfen vom Verein selbst und gebaut von Auszubildenden von Saarstahl, ist der größte Schwenkgrill der Welt!

Ein Jahr nachdem die Organisation den Weltrekord im Schwenken aufstellte, konnte sie dann die Urkunden vom Guinness-Buch der Rekorde in den Händen halten.

In gleich zwei Kategorien hat die Jugendvereinigung um den damaligen Vorsitzenden Markus Reiter den Eintrag in das berühmte Buch geschafft: Es wurde die größte Schwenker-Menge, genau 2648 Stücke Fleisch gleichzeitig, zubereitet und - der zweite Rekord – man hat dafür die größte Grillfläche der Welt, insgesamt 30 Quadratmeter- genutzt.

Bedingungslose Hilfsbereitschaft, Begegnungen mit verschiedensten Menschen – aber immer auf Augenhöhe, Freundschaften über Generationen hinweg, Unterstützung zu jeder Zeit, gemeinsames Arbeiten und Feiern, das alles sind für Mitglieder der CAJ keine Privilegien, es sind Selbstverständlichkeiten, so der aktuelle Vorsitzende Johannes Hein in der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins.

Der Bürgerpreis ist aber nicht nur der Dank der SPD-Gemeinderatsfraktion für die geleistete Arbeit und die Ideen für die Zukunft, sondern auch der Dank der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. „Die CAJ bestehen aus vielen helfenden Händen, die sich aus Überzeugung einsetzen und ehrenamtliche Zeit aufbringen. Ohne diese helfenden Hände würde der Bürgerpreisträger 2024 ei­nen anderen Namen tragen und Rehlingen-Siersburg wäre um viele Dinge ärmer“, so Bürgermeister Pawlak abschließend.


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